Dienstag, 31. Dezember 2013

Rückblick

Tausende gelebter Momente des vergangenen Jahres erfüllen mich. Viele hunderte und hunderte von Begegnungen waren kostbar und haben mich reich beschenkt. Unzählige Gespräche summsen noch durch meine Zellen und gehören zu meinen unlöschbaren Erfahrungen. Hunderttausend Mal hat meine Augenkamera meine Welt erfaßt und festgehalten. Stapelweise neue Erkundungen sind in mich eingeflossen.

Ich bemerke, daß ich an diesem letzten Nachmittag des Jahres nicht bewerte: gut, negativ, furchtbar, erfreulich, traurig, schockierend, herrlich. Ich hole das vergangene Jahr mit einem Zoom heran und betrachte das Erlebte. Die Emotionen haben sich weitgehend verflüchtigt, bleibend ist die Vielfalt, das Kaleidoskop der Bilder, Farben, Töne, Tönungen, Schattierungen, Lichtbewegungen des Lebens. Ein weiteres Jahr auf diesem Planeten haben mich reifer werden lassen. Und, wie ich hoffe, verständnisvoller und liebevoller. 

In jedem Fall möchte ich noch ein wenig weiter auf dieser schwierigen, aber grandiosen Erde bleiben und lernen und innerlich wachsen. 

Das Jahresende setzt einen Punkt, somit kann manches im alten Jahr zurückbleiben, was keiner Wiederholung mehr bedarf. Die letzten Stunden sortiere ich noch ein bischen. Was bleibt in 2013 und was darf mit in das Neue Jahr 2014. 

Hier noch ein paar Bilder aus meiner Welt aus diesem Jahr:

BÄUME

VOGELWELTEN

FRUCHTWASSER - Forschung  November 2013

 

die ultimative Tür ins Neue Jahr

der Blick ins Neue noch Unbekannte


Ich wünsche Euch mutiges Weiterschreiten im Frieden mit Euch Selbst! 

 

 

 

 

 


Sonntag, 22. Dezember 2013

Wintersonne

 Sonnenwende, ein Schritt im nordischen Winter, jeden Tag wird es heller. Sehr verhalten leuchten die Sternenlichter über der künstlich belichteten Stadt. Vor ihren Toren wird die Landschaft weit und die Erde wieder spürbar. Tatsächlich Stille. 
Wissen wir noch, um was es geht?
Unter der Wolle der Mäntel pochen die Herzen.
Lässig segeln die Krähen frei hoch über den Bäumen.



 Die Drachen, Flugsaurier und Skorpione in einer Gestalt, speien Feuergewalt, schützen! Weibliche Geschöpfe sind es, sie erinnern uns an Frauenkraft, UrWissen und innere Schätze.
Verschenken wir doch freiwillig eine Schatulle voller Freuden-Feuer!

Ein Blick in mein Schatzkästchen! An diesem Ort wird regelmäßig die Truhe des Wissens geöffnet.
Ich möchte Euch Allen danken, die mit mir durch das Jahr 2013 gegangen sind. Mögt Ihr in seinen letzten Tagen leuchtende Klarheit, Freude und Frieden erfahren!

Samstag, 23. November 2013

Totenmonat

Totenmonat - der Monat der Transformation, der grundlegenden Erneuerung. Seine nach innen gerichtete Kraft ermöglicht das Ablegen von einseitigen Ansichten, eindimensionalen Sichtweisen, starren Vorstellungen, ungesunden Verhaltensweisen, selbstzerstörerischen Angewohnheiten. Im Allgemeinen tun wir das nicht freiwilllig. Gezwungenermaßen nur nehmen wir andere Haltungen ein. Erst wenn die Stürme, Taifune, Zyklone durch unser Leben fegen, bewegen wir uns aus der vermeintlichen Komfortzone heraus. Drohende Trennung, Kündigung, materieller Verlust, Verlust der emotionalen und mentalen Kontrolle sind die Katastrophen, die uns wie unvermutet treffen. Meist haben wir schon längere Zeit die Wetterwarnungen vernommen, Streit, Abmahnungen, Ratschläge und Hinweise sind vorausgegangen. Doch erst mit der Wucht des Anpralls, des Aufpralls der Druckwelle werden wir wach. Oft ist es zu spät, auszuweichen. Dann werden wir verwirbelt wie in einem Mixer. 
Im Grunde hatten wir es schon geahnt, was da auf uns zu kommt. Doch lieber laufen wir wie taub, den starren Blick auf den iPod gerichtet, voran. Hätten wir noch die Ohren aufgestellt und die Zeichen, die uns zugetragen werden, vernommen, wäre uns möglicherweise der Kollateral-Schaden erspart geblieben. 
Vielleicht hatten wir schon längere Zeit ein ungutes Gefühl, unser Bauchhirn sendete mulmige Stimmungen. Doch nicht mehr geschult darin, den BauchCode zu entziffern, verdrängen wir kurzer Hand seine Meldung. Ablenkungen gibt es ja genug. 
 AUFMERKSAMKEIT ist für mich ein Zauberwort. Wenn es mir gelingt, im Moment wach und aufmerksam zu sein, bemerke ich die Zeichen, die mir in meinem Umfeld gesendet werden. Als ich einmal in einem besonderen wahrnehmenden Zustand war, weil ich eine junge Frau in ihrer Sterbephase begleitete, beobachtete ich Krähen, die sich in ungewöhnlicher Zahl  auf meinem Balkon vesammelten und sich lautstark kundtaten. Ich verstand, daß die von mir betreute Frau nun dabei war ihren Körper zu verlassen, was auch tatsächlich genau in dieser Zeit geschah. Zufall? Gewiß, in dem Sinne, daß mir die Zeichen zufielen und ich sogar in der Lage war, diese richtig zu deuten.

Manche Ereignisse können wir durch erhöhte Aufmerksamkeit abwenden, manche nur abmildern und andere nur wahrnehmen, daß sie geschehen werden. Selbst wenn wir das Kommende nicht verändern können, so kann uns doch die Vorausnahme vorbereiten und den Schock vermeiden. Meine Großmutter sah eine brennende Kerze in der Nacht, wo keine war und wußte darauf hin vom nahenden Tod in ihrer Familie. Einmal war es der Ehemann, der plötzlich an einem Herzinfarkt starb, das andere Mal der Tod des Sohnes, der bei einem Schlittenunfall ums Leben kam.
Tröstlich ist, das es nie zu spät ist sich zu verändern. Selbst wenn die Dinge sich nicht mehr rückgängig machen lassen, können wir, nachdem wir durch einen Tranformations-Verwirbelungs-Prozeß gegangen sind, mit verwandelter, versöhnlicher Haltung dem Leben neu begegnen. Auch unseren lieben Toten, denen wir in diesem Monat besonders gedenken, können wir innerlich annehmender oder friedlicher begegnen.         Dabei hilft uns der November, der mit seiner tristen, dunklen, nebligen, feuchten Kälte ein Innewerden veranlaßt und unsere Innenschauen befruchtet. Mit erhöhter Aufmerksamkeit laufen wir durch die raschelnden Blätter und erhaschen Bilder von Visionen des Kommenden.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Unterrichten


 Im November sind es 30 Jahre her, daß ich mit meiner Kollegin Waltraud die erste Praxis eröffnete. Wir nahmen uns viel Zeit für unsere Klienten und lernten unablässig, um die ähnlichen Heilmittel zu finden. Bereits zwei Jahre später standen wir das erste Mal vor einer Homöopathie - Klasse. Seitdem ist kein Jahr vergangen, in dem ich nicht eine Ausbildung geleitet und Workshops gegeben habe. Für diesen Part der Arbeit bin ich besonders dankbar. Ich lerne, gebe das Wissen weiter, vertiefe es auf diese Weise, wende es in der Praxis an, lerne aus diesen Erfahrungen, die mich zu noch tieferem Wissen führen.
In den letzten zwei Jahren waren es die Vögel und Bäume, die die Arbeit inspiriert haben. Ich habe verstanden, daß die Baumarzneien, als gewichtigste Vertreter des Pflanzenreichs, den Menschen in besonderer Weise in der Erde verankern, bei der Aufrichtung und Stabilisierung helfen und den Rand des Himmels berühren und somit die geistigen Räume eröffnen.

Atlaszeder

Die Vögel befliegen diese geistigen Räume und jede Art ist mit einer anderen Aufgabe befasst, den geistigen Horizont zu sichern.Sie stehen für die Weite des Denkens und die Freiheit der Individualität. 
Mir scheint, daß zur Begleitung und Entwicklung unserer Spezies die Arzneikräfte der Baum- u. Vogelwesen unabdingbar sind. Sie beflügeln uns zu höheren Zielen jenseits des Ego und bekräftigen unseren Mut, voran zu gehen und unseren Wesenskern zum Ausdruck zu bringen. Sie helfen und heilen bei mannigfaltigen körperlichen Beschwerden, die Blockaden in unserer Weiterentwicklung sind.
November 2013 beginnt eine neue Epoche. Die Kleine Schule für Homöopathie und Blütenheilkunde "Rubin im Bambus" öffnet erneut ihre Tür für eine Basis-Ausbildung in Homöopathie. Dies ist für Alle, die Heilkundige in ihrem eigenen Leben werden wollen, die Verständnis und Wissen zu erwerben wollen über die grundlegenden Naturheilgesetze und deren Anwendung. (mehr darüber unter AKTUELLES)




 Trotz scheinbar allmächtiger Schulmedizin hat die Homöopathie Einlass gefunden in die Kliniken und heilt die Menschen unspektakulär mit ihrer "milden Macht." Das war eine Vision vor 30 Jahren, sie ist homöopathisch (in kleiner Dosis) wahr geworden. Nun wünsche ich mir noch, daß sie unsichtbar, wie ihre Kraft wirkt, tiefgreifende Umstimmung in den Denkgebäuden der Wissenschaft bewirkt. So daß Krankenhäuser zu Heilstätten werden können. Um die gewaltigen Gesundheitsprobleme der Menschheit zu heilen, braucht es unkonventionelle DenkerInnen mit mitfühlenden Herzen und die Potenzen der Erde. Nur im Verbund mit der Natur haben wir eine Chance!
Atlaszeder im Schloßpark von Bad Säckingen



Montag, 30. September 2013

Schwäne Schwäne Schwäne



und andere vogelartige. Heute kam ich am Quartier der Spatzen vorbei. Sie sitzen in den Büschen nah bei den Häusern und Menschen. Nah bei den vielen Cafés haben sie sich eingerichtet, sie haben sich auf Kuchen spezialisiert. Am Landwehrkanal stieß ich auf eine kleine Gruppe Schwäne. Sie zirkelten sehr genau ihre Territorien ab.    
                                                                                                                                        Seit ich mich mit den Vögeln in der homöopathischen Forschung beschäftige, sehe und höre ich sie überall. Das ist mir lieber, als silberfarbene Mercedes, schwarze BMW oder blaue Twingos zu bemerken. Ich öffne die Balkontüre, da grüßen mich die Krähen von gegenüber, ein paar Tauben fliegen schwerfällig vorbei, einige Schwalben drehen ihre Runden.Wenn ich Glück habe, werde ich bald die ewigen Nomaden, die Kraniche,  vorbeiziehen sehen, ihr ständiges Schwätzen verrät ihre Position. Wo ich gehe, da finde ich ihre Federn, Teile ihrer Schwingen, oder ihrer Oberbekleidung, manchesmal Flaum ihres Unterkleides. Sie haben Einzug gehalten in meiner Praxis. Eulenaugen schauen mich an, ein papierener Papagei hält seine Stellung auf einer Vase.  
                                                                                               Ich verstehe ein klein wenig mehr über die Kommunikationssysteme der Erde. Die Zugvögel tragen Informationen über viele tausende Kilometer und morsen sie ins Energiefeld der Naturräume. Ein unsichtbares Verbindungsnetz ist um die Erde gespannt, die Vögel speisen ihre Songs ein und ein fortwährender Sound von Tönen läßt ein Weltenlied erklingen. Wenn wir nur unsere Ohren spitzen würden, könnten wir es vielleicht hören, nicht nur das vordergründige Tschilpen der Spatzen. Gruppen von ihnen in bestimmten Arealen sind wie Radiostationen, fortwährend beschallen sie ihre Umgebung mit den neusten Nachrichten oder dem Hit der Saison.                          Vielleicht denken manche an dieser Stelle, daß ich verrückt sein muß, wenn ich so etwas schreibe, daß ich mindestens einen Vogel haben muß. Wenn es der Sache dient, habe ich gerne viele.                                                                                   Ich erinnere mich gerne an Spaziergänge fern von jeder menschlichen Geräuschkulisse. Sobald die überreizten Hörorgane herunter gefahren sind,  fängt die Natur zu tönen an. Die Bäume, die Gräser, die Grillen, die Bienen, die Vögel, die Gewässer, sie alle knarzen, schwirren, sirren, summen, piepen, klingen fortwährend. Diesen Supersound meine ich, wenn ich vom Welten-Naturlied schreibe. Die Vögel, so mein Eindruck, sind die Lautsprecher der Erde. Sie können spezielle Töne erzeugen, die sich je nach dem Umfeld ändern.
 Eine Frau erzählte mir, daß die Elster auf ihrem Hof original die quietschende Kellertüre imitierte. Sie war ganz irritiert, weil sie glaubte, sie geschlossen zu haben. Der Vogel saß auf dem Baum, schaute sie mit einem zur Seite geneigten Kopf an und quietschte dabei.                                          Auch auf diese Weise wird das morphogenetische Feld ständig mit neuen Informationen gespickt. Und ebenso können diese Nachrichten von Tier und Mensch abgerufen werden. Dies ist jetzt eine Werbung für handylose Informationsübertragung, das sollten jetzt alle überlesen, die ihr Handy nie ausschalten können.                Die Konsequenz ist: wenn wir uns einschalten können und den Supersound der Erde ablauschen, sind wir immer auf dem Laufenden, am Puls der Zeit mit dem Ohr an Mutter Erde. Allerdings nur, wenn wir immer wieder einmal einen Medien-freien Tag einrichten, in die "ohrenbetäubende" Stille der Natur eintauchen und auf einem Kissen sitzend oder spazierend, nicht nur leer werden vom Überfluß der Reize, sondern erfüllt werden von der Musik des Lebens.
Vielleicht wird es uns auch möglich, aus der Stille ein Gedicht herunter zu laden, welches z.B. die Ahnung oder Gewißheit über den nahenden Tod kündet, wie es Clemens Brentano (1778 - 1842) mit dem "Schwanenlied" gelungen ist.

Freitag, 20. September 2013

Augen - Blicke

Berlin-Kreuzberg
Menzenschwand im Schwarzwald
Gleich, wo wir uns aufhalten, in der Stadt oder auf dem Land, Augenweiden gibt es überall. Wir können sie  wahrnehmen.                                                   Wir können auch mit offenen Augen nichts sehen.   Wir können sehen und sehen die Oberflächen. Sehen durch die Menschen hindurch. Hasten durch die Straßen, rasen über die Straßen.                          Oder wir nehmen uns Zeit und sehen hin. Wir sehen das Schöne und das Häßliche. Wir lassen zu, das es uns berührt. Es berührt unsere Regenbogenhaut und unser Herz. Wir schauen. Das ist Tiefsehen, wie Tieftauchen.
Es macht auch einen Unterschied, ob wir mit dem Verstand sehen oder mit dem Herzen. Analytisch oder Holistisch, Kritisch oder Empathisch, Funktionistisch oder Sinngebend. Sind alles nur Dinge?: eine Betonwand, ein Strauch, ein Wasserfall, eine Kuh?   Ich schaue mit lebendigen Sinnen und alles um mich herum ist lebendig, die Moleküle tanzen. Alles ist von Kraft und Leben erfüllt, selbst die Betonwand, letztere allerdings in Starre gezwungen.                              Aus meinen Augen schaue ich, wie aus Fenstern. Augen sind die Fenster der Seele, sagt man. Wenn ich Tiefseh - Tauche sieht meine Seele mit. Hat Teilhabe am Geschauten. Schwingt mit.                            Seelenvoll können die Augen auch sein. Wir schauen uns in die Augen und ein Feuer entzündet sich: Freude, Symphathie, Freundschaft, Liebe. Und das Gegenteil auch, ich schreib's nicht auf, es muss nicht Aufmerksamkeit bekommen, nicht jetzt.                  Oft können wir in den Augen lesen: Ist das eine alte Seele oder eine junge Seele. Manche Kinderaugen schauen, als hätte sie schon viel erlebt und gesehen.  

Ich liebe es zu schauen und beobachte: die Färbungen des Himmels, die Ausdrucksformen der Blumen, die Eleganz der Vögel beim Flug, die Bewegungen der Kinder im Spiel, die Energie der Menschen beim Tanz. Ich nenne es Augenschmausen. Es nährt mich und meine Seele. Es macht mich glücklich. 




Montag, 2. September 2013

Hilma af Klint

Ich bin sehr beeindruckt von der schwedischen Künstlerin Hilma af Klint. In der letzten Woche habe ich im "Hamburger Bahnhof" die Ausstellung ihrer Werke besucht. Bereits im Vorfeld kaufte ich mir den Ausstellungs-Katalog und entdeckte eine Serie Bilder, die mit "Der Schwan" betitelt waren und in denen sie diese Thematik von anfänglich figürlicher Darstellung in transformatorischen Prozessen abstrakt abhandelt. Zu entdecken, daß eine Frau hundert Jahre zuvor die Schwanenkraft erforscht hat und mit darstellerischen Mitteln ausgedrückt hat, was wir erst vor wenigen Wochen in der Schwanenfeder-Forschung erfuhren, erfühlten, erlebten, löste in mir Verblüffung und Begeisterung aus. Nach meiner (unvollkommenen) Wahrnehmung ist sie zu einem frappierend ähnlichen Ergebnis gekommen.


Hilma af Klint, in Stockholm 1862 geboren, lebte und arbeitete als Malerin bis 1944. Ihre Bilder empfing sie medial und geführt von einer zielgerichteten Kraft übersetzte sie die Botschaften auf Leinwand. Später gewann sie durch die Beschäftigung mit der Theosophie und der Anthroposophie Bestätigung ihrer inneren Wahrnehmungen. 
Die Kunstgeschichte muß nun neu geschrieben werden, nicht nur ist sie eine geniale Künstlerin in einer Zeit, in der Frauen selten die Möglichkeiten bekamen ein unabhängiges und schöpferisches Leben zu führen, sie ist die erste Malerin, die  abstrakte Werke schuf und damit eine Pionierin in der Zeit des beginnenden letzten Jahrhunderts.



Die Ausstellung ist noch bis Mitte Oktober in Berlin zu sehen und wandert dann weiter nach Paris. Ein außergewöhnliches Erlebnis bieten die Bilder dieser Visionärin,  ich empfehle Euch einen Besuch. 
Die Bloggerin im Cafè von Sarah Wiener neben dem "Hamburger Bahnhof"

Mittwoch, 7. August 2013

Schwanengesang

 Ich hoffe nicht, denn der Schwanengesang ist ein Abgesang, wenn etwas zu Ende geht. Und ich wünsche mir, das der schöne Sommer noch ein Weilchen so leicht und duftig bleibt.

Meine Reise in diesem Sommer führte mich auch nach München-Pullach zur Burg Schwaneck. Dort fand ein Schwanenfeder - Forschungs-Seminar statt. Ein intensives Wochenende mit der Schwanenkraft, die uns an die Todesthematik heranführte.Der Schwan repräsentiert ein Schicksalsprinzip, welches langbestehende Prozesse beendet. Karmische Auswirkungen kommen zu einem Abschluß. Wie ein Schwert, gerammt in Fels beendet das Schwanenprinzip eine Zeitepoche. Der Tod als Ende rückt heran, zeigt sich in unwiederruflicher Präsenz. Der schöne Schein, alles Oberflächliche und Unechte wird abgestriffen. Es bleibt das Wahre, Echte übrig. Danach ist nichts mehr so, wie es vorher war.

Eine neue Zeitqualität beginnt. Und es gibt kein Zurück. Derjenige, der dieses Schicksal durchschreitet, wirkt exemplarisch. Hier wird die Persönlichkeit von einem überpersönlich-wirkenden Prinzip getroffen und zu einem Symbol erhoben. Wird durch den (oft frühen) Tod zum Symbolträger einer Zeit und repräsentiert eine Botschaft. Jesus von Nazareth, John Lennon, die "Schwäninnen": Romy Schneider, Marilyn Monroe, Diana, Prinzessin von Wales und auch vorher Unbekannte, die durch ihren Tod die Zeit wie angehalten haben. Die Welt dreht sich nach diesem Ereignis anders weiter.                                                      In königlicher Würde und Eleganz schwimmt der Schwan vorbei und erinnert an die wahren Werte und Tugenden: Liebe, Schönheit, Frieden, Wissen, Weisheit, Wahrheit.


Als Arznei kann uns der Schwan möglicherweise helfen den Tod zu akzeptieren, als Durchtrittspunkt in ein verändertes Sein. So besonders, wenn durch  Beendigung einer Beziehung durch Trennung oder Tod unbewältigende Trauer zurückgeblieben ist. 

Die Schwanenkraft unterstützt uns wahrscheinlich auch darin "einen guten Abgang" zu machen. Wenn uns schwant, das es zu Ende geht, sei es ein Lebensabschnitt, eine Beziehung, die berufliche Laufbahn oder gar das jetzige Leben, hilft er uns den Schwanengesang anzustimmen - eine Hymne, ein Lied, ein Gedicht, einen Brief, eine Rede, ein letztes Wort zu formulieren.

Der Schwan, der sich als Symbol für das höhere Menschsein zeigt,  setzt den Kontrapunkt und die Schönheit des Todes wird sichtbar. Der Tod ist nicht Ende von Allem, sondern öffnet Räume in andere Dimensionen. Und wie eine Teilnehmerin am Ende des Seminars ausdrückte: "Sie kann nur staunen."

Freitag, 2. August 2013

Eindrücke vom Sommer








Ja, bald schreib' ich auch am Blog weiter. Träume noch und lass' die Erlebnisse wirken. 
Ich hoff', Ihr seid gesund und freut Euch des Lebens. Bis demnächst!

Sonntag, 9. Juni 2013

Sommer-Kurse im Schwarzwald

*******  NOTFALL - SEMINAR *******  MILCH - ARZNEIEN - WOCHENENDE ******* KUHMILCH - C4 - FORSCHUNG ******* VOGEL - BAUM - ABENDE ******* REISE ZUM INNEREN KIND - SEMINAR ******* 
      Einfach AKTUELLES anklicken! Dort sind alle Info ausführlich zu lesen! WILLKOMMEN!!

Samstag, 8. Juni 2013

Gedanken über den Löwenzahn


Heute möchte ich mich bei dem Löwenzahn bedanken. Er begleitet mich nun schon in jedem meiner Erdenjahre. Unververwüstlich schaut er jedes Frühjahr mit seinem gelben Kopf aus der Erde hervor und überflutet die Wiesen mit seinem Leuchten. Als Kind liebte ich ihn und mir scheint, er liebt auch jedes Kind. Kränze wurden geflochten, sein Milchsaft klebte an den Fingern. Für mich repräsentiert er Löwenmut und Sonnenkraft. Als Heilmittel wirkt er auf das Sonnengeflechts - Chakra, die Verspannungen lösen sich, die Galleflüssigkeit fließt wieder, die Leber kommt ihrer Aufgabe der Entgiftung nach. Als Frühjahrs-Kur mit jungen frischen Blättern ist er unschlagbar. Lebenskraft sprudelt, Lebenslust wird erfahrbar. Mit seinem bitteren Geschmack vertreibt er alle Bitternis aus den Zellen. Lachen wird möglich.
In dem Buch von Thich Nhat Hanh "Ich pflanze ein Lächeln" steht ein kleines Gedicht von einer unbekannten Autorin:               "Ich habe mein Lächeln verloren,
                                aber keine Sorge. 
                               Der Löwenzahn hat es. "

Besser ist es nicht auszudrücken. Einfach wunderbar. Wie wunderbar einfach die Dinge sind, wenn wir zulassen, mit Kinderaugen in die Welt zu schauen. Wir erblicken eine Löwenzahnblüte und entdecken, das er unser verlorenes Lächeln aufbewahrt hat. Nun können wir es uns wieder zurückholen.

Noch weiteres lehrt uns diese wundersame Pflanze. Kaum haben wir uns an seinem kraftspendenen Anblick erquickt  und unsere Säfte durch einen Löwenzahnsalat in Bewegung gebracht, macht er eine Verwandlung durch und erstaunt uns durch sein neues, diesmal filigranes Antlitz. Hat uns seine Robustheit überzeugt, zeigt er uns nun die Zartheit seiner Seele. Kleine weiße Schirmchen fliegen im Wind davon. 

Beweglichkeit, Wandlung, Veränderung, das ist seine Signatur. Er hält nicht fest an seiner Form. Hier kann er uns zeigen, wie es geht uns im Leben zu verwandeln und Altes hinter uns zu lassen.
Das Leben ist sicher in seiner Kraft. Die kräftige Pfahlwurzel ist kaum aus der Erde zu reissen, so gut ist er verankert im Erdendasein. Seine Fruchtschirmchen machen weite Luftreisen, sie sind Synonym für die Heiterkeit des Daseins. 
Heute sage ich dem Löwenzahn Dank, das er mich daran erinnert, dass Standfestigkeit mit Loslassen vereinbar ist.






Montag, 27. Mai 2013

Häutungen

Ich sprach mit einer Jugendlichen. Sie fragt sich, wer sie ist. Sie sucht Puzzleteile zusammen, um ein Bild von sich zu bekommen. 

Ein Kind kam in meine Praxis. Es bestand darauf seine Gummistiefel anzubehalten. 
Ein Mann, der mir aus seinem Leben erzählte, benannte die Wesenszüge, die ihn ausmachen.
Eine Frau in den Wechseljahren kleidet sich alle paar Monate neu ein. Es ist ihr Weg ihre Veränderungen zu dokumentieren.
Ich stelle mir vor, mein So-Sein abzustreifen, wie eine Schlange ihre Haut.


Kinder sind dünnhäutig. Es ist gut, sie warm einzuhüllen und ihre Zartheit zu beschützen, bis eine Haut gewachsen ist, die kraftvoll genug ist das Grobe in der Welt abzuwehren.

Jugendliche uniformieren sich gern. Das ist nicht schlimm, so lange keine Identifizierung mit dem Unimono stattfindet. Solange bis das Individuelle sich geformt hat und herauskommt, wie eine Blüte aus einer Kapsel.

Männer legen sich gerne eine Panzerhaut zu. Sie sind unverwundbar und kämpfen täglich in einer einsamen Schlacht. Manchmal hilft nur eine Operation das Herz freizulegen.
Frauen tragen ihre Haut zu Markte. Je straffer, um so besser. So bleibt die Traurigkeit drinnen.

In den Wechseljahren häuten sich Männer und Frauen. 

Alle Häute, die im Laufe des Lebens angelegt wurden, werden wieder abgelegt. Haut für Haut.
Erst wird die Haut groß und weit und wellt sich. Es werden alle Sorgen und Ängste und Traurigkeiten sichtbar. Dadurch wird der Mensch sympatisch. Vor allem, wenn er mal lächelt und die Häute sich zusammenschieben.
Die alten Masken fallen ab, die Häute schrumpfen, die Wahrheit kommt ans Licht. Das tut gut.
 

 Man nennt es den Alterungsprozess. Dies ist etwas ganz und gar wunderbares, weil nun der Kern des Menschen hervorkommt. Oder anders ausgedrückt: die Häute wie bei einer Zwiebel abgelöst werden und der Hohlraum, über den sich die Häute gestülpt haben, näher rückt.       Das ist eine Leere, die, wenn man ihr zuhört, tönt.      Aus der Leere tönt das Lebenslied.         Es ist ein Liebeslied und besingt das Leben als Mensch auf der Erde. Darum geht es .                 Es ist ein wesenhaftes Lied.             

Manche beginnen im Alter zu malen oder zu komponieren, bestellen den Garten, züchten Rosen oder Pferde oder spielen mit den Enkeln. Darauf läuft alles heraus.
Nichts kompliziertes. Ein reiner klarer Ton. Dieses Sein läßt sich nicht abstreifen. Es ist. Nur die Vorstellungen und Pläne und Wünsche verabschieden sich, wenn alles gut geht. Bis auf die allerletzte Haut, die das Sein umhüllt. Sie geht mit dem letzten Atemzug.