Sonntag, 25. November 2012

Innenschau

                                        Der Totenmonat hebt das Wesenstliche hervor,                                                                                        die Struktur, das Skelett bleibt übrig. Alles ist                                                                                                reduziert auf das, was ist.                                                                                                                                     
                                                      Wie fühlst Du Dich gerade?                                            
                                       
                                         Und doch schläft das Neue schon dem Frühling                                                                                              entgegen.

                                                        Wovon träumst Du?                                                     

Donnerstag, 22. November 2012

Natur


NATUR IST GLÜCKLICH                

                                                     Rainer Maria Rilke

      "NATUR ist glücklich.           Doch in uns begegnen                                  

                 sich zuviel Kräfte, die sich wirr bestreiten:

                      wer hat ein Frühjahr innen zu bereiten?

      Wer weiß zu scheinen?      Wer vermag zu regnen?


  Wem geht ein Wind durchs Herz, unwidersprechlich?

                        Wer faßt sich in der Vogelflüge Raum?

              Wer ist zugleich so biegsam und gebrechlich

                     wie jeder Zweig an einem jeden Baum?


                 Wer stürzt wie Wasser über seine Neigung

                       ins unbekannte Glück, so rein, so reg?

         Und wer nimmt still und ohne Stolz die Steigung

                     und hält sich oben wie ein Wiesenweg?"

Mittwoch, 21. November 2012

November

Worum geht es in diesen Tagen?
Im Außen: November-Grau, bedeckter Himmel, Alltags-Routine
Im Innen:   November-Grau, bedrückte Stimmung, Langeweile, Sorgen, Existenz-Nöte, Schmerzen...
Tiefer im Innern: Keine Lust zu was, Siebenschläfer-Melancholie, Todtraurigkeit
Noch tiefer im Innern: Muß ich was fühlen? Mir ist das zu anstrengend, eine Schlafkur wäre gut
Die Schicht unter noch tiefer im Innern: Da ist nichts, ich will nicht, reg' mich nicht auf
Am Boden von unter der Schicht von noch tiefer im Innern:  es gibt da was, ich spüre: etwas regt sich, etwas dringt zu mir durch.          Nicht in meinem Kopf, weder in der Brust, auch nicht im Bauch, unter meinen Füssen pocht es.       Es wummert geradezu.                                                                           Es holt aus und gongt und ich spüre die Welle an meinen Sohlen anbranden. Die Kraft ist da unten, sie klopft an wie an eine Türe.    "Schawumm, tatumm, wawumm, tatumm, schawumm" trommelt es.                                          Das Herz der Erde tatummt, ich glaubs kaum, meine Beine zucken, wie auf Hundepfoten trabe ich leichtfüßig über den weichen Waldboden, Lebensgeister durchpulsen die Gefäße, mein Herz schawummt mit dem Puls des Planeten. Etwas breitet sich aus in mir, etwas weitet sich, mein Körper und darüber hinaus, es ist als ob mein Körper ein breites Lächeln herausbringt, nun erreicht es mein Gesicht und auch hier, ja, ich muß lächeln, komme mir etwas blöd vor, wie ich so breit lächelnd durch den Park jogge, aber ich kann nicht anders.                                                                                                Es ist mir ganz egal, dass es November ist!

Mittwoch, 14. November 2012

Reisen

Ein Morgen im Herbstwald, hinter der Wegbiegung beginnt eine andere Welt. Die Erde atmet uns ihre Geheimnisse entgegen. Wir sind unterwegs, um uns in sie einweihen zu lassen.  
                                                                                                       Die Schönheit eines Platzes zieht uns an, Hier verweilen wir. 




Ein Zauber umfängt uns. Eingetaucht in Waldmusik bewegen wir uns sacht. Sammeln Rinde, nadelbewehrte Zweige, Zapfen und Harz einer Fichte. Sie steht wie eine Wächterin des Ortes.  
                                                                                     
Worte fehlen uns, wir sind eingewoben in eine Gegenwart, deren Sprache wir nicht mächtig sind. Ergriffenheit und Dankbarkeit atmen wir zurück.
Danke Sonja, Christel und Andrea für die gemeinsame Erfahrung!